Die Ruhr führt vom Sauerland, einem Teil des Rothaargebirges, zum Rhein. 124 km, die Hälfte seiner Länge, fließt sie durch das Industrie-Ballungsgebiet Ruhrgebiet, dem sie seinen Namen gegeben hat. Sie ist ein ausgewachsener Fluss mittlerer Größe, was eine vielseitige Benutzung anbietet.
Wer mit einem Boot auf Erkundungsfahrt geht, erlebt eine schöne Landschaft mit Mittelgebirge, Wald und bewachsenen Freiflächen, alles was die Natur bietet. An den Ufern sieht man gelegentlich Badeanstalten, Ausflugslokale und etwas Bebauung, die auf die angrenzende Stadt schließen lässt.
Gegen Ende, wo sie in den Rhein mündet, erlebt der Bootfahrer die Industrie des Ruhrgebietes und den Duisburger Hafen, der als größter Binnenhafen der Welt gilt.
An ihren Ufern hat es eine große Anzahl mittelalterliche Burgen gegeben, die meist nur noch als Ruinen existieren. Diese Burgen waren Adelssitze oder Festungen gegen die Wikinger, die auf ihren Raubzügen die Flüsse hinauffuhren.
Die Ruhr war als Schifffahrtsweg in jeder Zeit von Bedeutung. Bei der Zunahme des Kohlebergbaues, der wegen der günstigen hohen Lage der Flöze an der Ruhr seinen Anfang hatte, stellte sich ein lebhafter Schiffsverkehr ein. Über die Wege an den Ufern wurden die Schiffe von Pferden gezogen. Diese Transportart wird Treideln genannt und die Wege sind die Treidel- oder Leinpfade.
Auf der Strecke der herangewachsenen Ruhr gibt es etwa 30 Wehre, Stauseen und Stromschnellen, die ein Befahren mit Schiffen erschweren. Die Bedeutung der Schifftransporte zeigt sich in dem Bau von 19 Schleusen. Diese Struktur von Sperren und Seen als Wasserspeicher erlaubt es, einen ausgeglichenen Wasserstand zu regulieren. Auf dem Weg werden Dürre- oder Flutereignisse gedämpft. Althergebrachtes Wissen und eine Kriegserfahrung haben zu klug reduzierter Bebauung das Uferbereiches geführt, sodass bei Überflutung keine Menschen in Gefahr geraten.
Aktuell wird die Ruhr überwiegend zur Trinkwassergewinnung und für Erholung, Sport und Freizeit genutzt.







