Kohle und Stahl

Das Ruhrgebiet, auch Ruhrpott genannt, wird von seinen Einwohnern geliebt.

Die Basis der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung dieser Region bestand in den großen Lagerstätten guter Steinkohle. Bereits im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung wurden Kohleflöze entdeckt, die bis an die Oberfläche reichten. So hat es mit dem Abbau der Kohle in Form von einfachen Grabungen begonnen.

Aller Anfang war hart

Die Technik des Bergbaus wurde kontinuierlich verbessert. Im Jahr 1566 gründete man in Essen die erste Bergbaugenossenschaft.

Mit der Erfindung der Dampfmaschine konnte man mittels Pumpen das Grubenwasser beherrschen und Tiefbau betreiben.

Die Einwohnerzahle des Ruhrgebietes steigerte sich ständig. Es gab Arbeit und alle kamen. Man spricht von Zuwanderern aus 54 Ländern.

Der Arbeitsboom basierte auf Kohle und Stahl. Gleichwohl waren alle anderen Berufsgruppen an dem Aufschwung beteiligt. Der Bergbau benötigte Maschinen und Geräte. Die Menschen benötigten Häuser, Lebensmittel, Kleidung und alle weiteren Dinge des Lebens.

Es wurde geforscht und entwickelt. Die wertvolle Kohle sollte rationell abgebaut und gewonnen werden. Sie musste aufbereitet, das heißt gereinigt und von Fremdkörpern getrennt werden.

Dabei sollte sie gewinnbringend vermarktet werden. Zum Beispiel als sauberer, energiereicher Koks für die Stahlwerke der Welt.

Der Stahl fließt

Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war eine schlimme Zeit für die Bewohner des Ruhrgebietes. An Frankreich mussten hohe Reparationsleistungen abgeführt werden, Entbehrungen und Hungersnöte waren die Folge.

Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr die Region einen gewaltigen Aufschwung und war Antrieb für die Wiederbelebung des ganzen Staates.

In der Zeit um 2015 wurden nach und nach alle Zechen geschlossen und die Steinkohleförderung beendet.

Die letzte Schicht

Dann war alles vorbei. Aus den Industrieanlagen wurden Museen, Parkanlagen und Veranstaltungslocations.

Die Menschen leben noch dort. Ihre Lebensweise liefert den Stoff für diese Geschichten. Die Mentalität und Lebensart haben sich aus der Mischung der vielen Nationalitäten gebildet. Jeder hat etwas aus seinem Herkunftsland bewahrt und in die Gemeinschaft eingebracht. Die teilweise harte und gefährliche Arbeit unter Tage hat die Männer zusammengeschweißt. Man befasst sich nicht mit Firlefanz. Dieser Menschenschlag ist direkt und herzlich.

Man ist etwas rustikal, hat aber einen ausgeprägten Sinn für Menschlichkeit.

Im Mittelpunkt dieser Geschichten steht eine Gruppe von Menschen, die sich bereits im Rentenalter befinden. Sie leben in einem Teil der Stadt, der seinerzeit für Bergleute gebaut worden war. Die Bewohner nennen es ihr Paradies.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.